In Worten | Eröffnungsrede


Es gilt das gesprochene Wort!

Rede von Herrn Landrat Hagen Jobi zur Eröffnung „Der grüne Salon“<
am 01.09.2005 auf Schloss Homburg

Sehr geehrte Damen und Herren,
willkommen im grünen Salon. In einem neuen Salon.
Und zwar in einem Salon im wahrsten Sinne des Wortes.

Salon, das steht zunächst einmal für Empfangszimmer – oder eben auch für Gesellschaftszimmer.

Da sind wir hier genau richtig. Ich darf Sie im Namen der Veranstalter - also auch in meinem Namen und im Namen meines Allgemeinen Vertreters, des Dezernenten für Wirtschaftsförderung, Herrn Jochen Hagt - ganz herzlich empfangen und begrüßen.

Schon jetzt möchte ich Ihnen die zwei Personen vorstellen, die diesen Salon konzipiert und erdacht haben.

Michael Schwertel ist Mediadesigner mit eigener Agentur in Waldbröl. Er hatte die Idee und gemeinsam mit Birgit Steuer aus der Wirtschaftsförderung setzten die beiden Initiatoren die Idee in die Tat um.

Dafür und für die enorme Arbeit, die die beiden - wie auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler - in den Salon investiert haben, einen ganz herzlichen Dank.

Die beiden wollen – und haben – einen Salon im wörtlichen Sinne neu geschaffen und neu gestaltet.

Ein Salon (in Frankreich haben Salons seit dem 17. und 18. Jahrhundert Tradition), das war und ist ein Ort des Austausches, ein Ort der Konversation.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Salons weiter:
In ihnen wurden literarische, philosophische und politische Maßstäbe gesetzt. Hier traf sich der kulturelle und meinungsbildende Teil der Gesellschaft – und in den Salons der Welt trifft er sich noch heute. Im Salon spielen politische Richtungen keine Rolle. Toleranz und Offenheit sind prägende Zeichen für eine gute Salonkultur.

In diesem Sinne wollen wir auch den grünen Salon im Oberbergischen Kreis pflegen und entwickeln.

Wir als Oberbergischer Kreis haben eingeladen – und zwar Kulturschaffende ebenso wie Menschen aus den Medien und aus der Wirtschaft.

Es geht uns darum, unseren Standort transparent zu machen, es geht schlicht um den Begriff Netzwerk oder Transfer von Wissen und/oder Erkenntnissen.

Wir wollen den Rahmen schaffen, damit Sie sich noch besser kennenlernen können. So entsteht eine ganz neue Möglichkeit des Diskurses. Manch einer kennt sich, viele werden sich nicht kennen. Und einige werden sich neu kennenlernen.

Sie hier im Schloss sind die ersten Teilnehmer des grünen Salons – des Treffpunktes der Medienschaffenden, der Künstler und der Wirtschaft.

>Kunst und Kultur prägen das Selbstverständnis und das Image unserer Menschen und unserer Region genauso wie die Unternehmen, die hier ihre Produkte herstellen und Dienstleistungen anbieten. Schöne Landschaft allein kann fehlende Arbeitsplätze nicht aufwiegen.

Ich sage ja immer und stehe dazu:
Kulturförderung = Wirtschaftsförderung.

Zitat von Hilmar Hoffmann:
Kunst bereichert nicht nur den Einzelnen, sie ist geistiger Humus für die ganze Gesellschaft. Kunst schult ja, um nur ein Beispiel zu nennen, das innovative Denken - und gerade das braucht die Wirtschaft dringender denn je als Ressource für den Wettbewerb.

Die Medien sind Mittler und Transporteure von Wissen, Trends und Meinungen
– ja, aber auch vom Image einer Region. Doch wir alle wissen oft zu wenig voneinander. Allein das Gespräch derer, die als Künstler, Manager oder Medienmacher arbeiten, das kommt schon miteinander allzu oft nicht in Gang. Der Alltag mit seinen täglichen Notwendigkeiten macht den offenen und freien Austausch untereinander schwierig. Um wieviel schwieriger ist es dann noch, den Austausch zwischen Kunst, Wirtschaft und Medien zu ermöglichen.

Wir als Gastgeber des grünen Salons wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass dieser Austausch in Gang kommt und gut funktioniert. Ganz so, wie es die Gastgeber früher getan haben.

Der Salon, das war immer einer der vornehmsten Säle, die ein Haus oder auch ein Schloss zu bieten hatte.

Uns reicht für heute jedoch nicht ein einziger Saal – für diesen oberbergischen grünen Salon haben wir gleich unser ganzes Schloss hergerichtet. Ganz besonders möchte ich mich bei Frau Dr. Gudrun Sievers-Flägel bedanken, die ihr/unser Schloss für uns hergerichtet hat. Die beste Stube des Oberbergischen Kreises ist sicherlich ein angemessener Ort für den ersten grünen Salon.

Und ganz in der Salon-Tradition haben die beiden Organisatoren Birgit Steuer und Michael Schwertel mit den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern ein attraktives und unterhaltsames Kulturprogramm zusammengestellt.

Michael Schwertel wird Sie gleich über die Schmiedekunst auf dem Weg hier in den Salon, über die Musik oder die anderen Höhepunkte informieren.

In unserer Schlossküche wartet mit der deftigen Kartoffelrahmsuppe – gekocht vom Schulungszentrum für Hotel- und Gastberufe des VSB in Dieringhausen – ein typisch bergisches Mahl auf Sie.

Wir hoffen, dass im Laufe des Abends auch genau das passiert, was sich die Initiatoren wünschen. Dass Sie Menschen kennenlernen, mit denen Sie sich nicht nur angeregt unterhalten können. Mit denen Sie vielleicht künftig gemeinsam Projekte stemmen. Sei es eine Kunst-Aktion, die sich auf Ihrem Firmengelände prima präsentieren lässt. Oder sei es ein Geschäftspartner, der vielleicht erst durch den grünen Salon einer wird.

Sie können/sollen hier und heute miterleben, welche Vielfalt der Oberbergische Kreis bietet – und nichts ist sinnvoller, als sich aus der Vielfalt die Angebote herauszusuchen, die zum Gelingen Ihrer eigenen Aktivitäten beitragen. Das ist ein durchaus gewollter positiver Nebeneffekt der Institution „grüner Salon“.

Der heutige „Grüne Salon Oberberg“ soll nicht als Einmal-Veranstaltung stehen bleiben. (Auch hier bleiben wir in der Salon-Tradition:)
Der grüne Salon wird regelmäßig stattfinden.

Das Besondere am oberbergischen grünen Salon aber ist: Er wird durch den Kreis reisen. Wir werden uns weitere gute Stuben im Oberbergischen Kreis aussuchen und dann zum grünen Salon einladen – mal in den Norden, mal in den Süden und mal in die Kreismitte. Denn der offene Diskurs, das Kennenlernen soll an der Entfernung nicht scheitern.

Es wird sich herumsprechen:
Hier treffen sich interessante Leute in angenehmer Atmosphäre und bei einem attraktiven Programm. Wir wollen, dass der grüne Salon eine Institution für Künstler, für Wirtschaft und Medienschaffende im Oberbergischen Kreis werden wird.

Meine Damen und Herren,
uns treibt sicherlich alle um:
Unsere Region wollen/müssen wir stärken. Als eine zentrale Voraussetzung für unsere erfolgreiche regionale Entwicklung sehe ich die Mobilisierung und das partnerschaftliche Zusammenwirken aller in der Region ansässigen Akteure.

Der grüne Salon soll hierzu verbinden, er soll helfen, Ihre/unsere und auch meine Arbeit zu unterstützten.

Der grüne Salon ist nur ein Beitrag hierzu – aber er soll ein ganz besonderer sein.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Gespräche, gute Unterhaltung und ein herzliches Glück Auf.

 
 
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